Aussagekräftige Daten für ein Bildungsmonitoring liegen meist in ausreichender Qualität vor. Die größere Herausforderung aus Datenschutz-Sicht ist, eine Übersicht darüber zu erhalten, welche Daten verfügbar sind und welche überhaupt verarbeitet werden sollen und dürfen. Eine eindeutige inhaltliche Fokussierung des Bildungsmonitorings würde hier die Arbeit immens erleichtern und den Rechercheaufwand reduzieren.
> Übersicht: Interne und externe Datenquellen
Richtig spannend wird es im Bildungsmonitoring jedoch erst, wenn Individualdaten zueinander in Beziehung gesetzt werden. Denn die Verschneidung unterschiedlicher Datenbestände erlaubt Aussagen, die deutlich über einfache Bestandsdatenabbildungen hinausgehen und damit für strategische Entscheidungen äußerst wertvoll sein können. Anwendungen solcher Verschränkungen finden sich zum Beispiel in Sozialraumanalysen und Sozialindizes, die Aussagen zu sozioökonomischer Lage, Gesundheitszustand, Bildungsniveaus und Regionalverteilung in sich vereinen können (vgl. Laukart 2016:7). Um entsprechende Datenbestände zu sammeln und in Diskussionszusammenhänge zu bringen, braucht es allerdings aufgeschlossene Datenlieferanten und rechtlich einwandfreie strukturelle Einrichtungen.
> Praxis-Beispiel: Nutzung von Sozialindizes in der Stadt Mühlheim
Datenschutz - kein rein juristisches Konstrukt
Was hinter dem Begriff „Datenschutz“ steckt, können selbst erfahrene datenhaltende Organisationseinheiten nur selten auf den Punkt bringen. Häufiger als rein juristische Probleme stehen soziale oder politische Hemmnisse einer Datenweitergabe im Wege.