Thema: Datenschutz im Bildungsmonitoring
Welche internen und externen Daten sind überhaupt verfügbar?
Viele niedersächsische Kommunen wählen als ersten Schritt beim Aufbau eines Bildungsmonitorings den Blick in die eigene Verwaltung und den Austausch mit vorhandenen Planerinnen und Planern aus unterschiedlichsten Fachämtern. Durch Fragebögen und Interviews verschaffen sich die Verantwortlichen für ein Bildungsmonitoring einen Einblick zu Datenbeständen und knüpfen erste Beziehungen zu später relevanten Personen innerhalb der Organisation.
Interne und externe Datenquellen
Daten aus den kommunalen Ämtern: Übersichten und Überblicke zu allen verfügbaren Datenbeständen liegen in den wenigsten Kommunen ausreichend transparent vor. Jedoch existieren einige Publikationen und Ansätze, die eine ämterübergreifende Suche nach Datenquellen im kommunalen Kontext vereinfachen können. Zwar sind diese Übersichten immer entsprechend der kommunalen Ausgangslagen zu hinterfragen, bieten aber gute Ansatzmöglichkeiten, sich auf die Suche machen zu können (vgl. u.a. Döbert 2007:23 ff; Maykus 2016).
Daten aus übergreifenden Datenbeständen: Viele der kommunalen Daten werden über automatische und teilautomatische Verfahren auch auf anderer Ebene aggregiert und zusammengefügt. Weitere Datenbestände, die nicht aus den kommunalen Arbeitszusammenhängen gesammelt werden, stehen oftmals ebenfalls öffentlich zur Verfügung. Übersichten finden sich unter anderem im Anwendungsleitfaden für ein kommunales Bildungsmonitoring (vgl. Gnahs u. a. 2014:39).
Darüber hinaus bieten mittlerweile einige Internet-Angebote den Zugriff auf Daten, die für ein kommunales Bildungsmonitoring nutzbar und hilfreich sein können. Eine – sicherlich nicht abschließende – Übersicht ist im Rahmen eines Workshops der Transferagentur Niedersachsen entstanden und kann am Ende dieses Artikels abgerufen werden.
Die unterschiedlichen Formate (Datenbank, Einzeldatei, PDF, Word, Ausdruck, Fachverfahren …) und Qualitäten (Spaltenüberschriften, Dateinamen, Identifizierbarkeit von Einzeldaten …) stellen für Bildungsmonitorer/-innen mit ausreichend zeitlicher Ressource eher ein arbeitsaufwändiges und weniger ein unlösbares Problem dar. Jedoch würde eine eindeutige inhaltliche Fokussierung des Bildungsmonitorings die Arbeit immens erleichtern und den Rechercheaufwand reduzieren.
Leitideen zum Aufbau eines Monitorings
Gesetzliche Vorgaben, wie ein Monitoring inhaltlich aufgebaut werden sollte, existieren für Niedersachsens Kommunen nicht. Leitideen für den Aufbau von übergreifenden Planungen im Bildungskontext lassen sich jedoch in der Literatur finden. So schlägt Prof. Stephan Maykus vor, die Zusammenführung von Daten aus dem Schulbereich mit Daten aus Kinder- und Jugendhilfe als „Minimalstandard eines integrierten Datenkonzept [sic!]“ (Maykus 2016:17) zu verstehen. Auch im bereits benannten Anwendungsleitfaden für ein kommunales Bildungsmonitoring (vgl. Gnahs u. a. 2014) oder im Leitfaden für den Aufbau eines datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements (vgl. Niedlich u. a. 2015) lassen sich zahlreiche Ansätze, Hinweise und Checklisten finden. Nicht zuletzt der Kontakt zu anderen Kommunen, die in der Entwicklung von DKBM-Strukturen schon weiter fortgeschritten sind, ist äußerst hilfreich, um sich einem eigenen Bildungsmonitoring zu nähern. Die Transferagenturen helfen durch ihr Angebot dabei, diese kommunalen Austausche zu initiieren.