Newsletter TRANSFERkompakt April 2023
Interview: Weiterentwicklung als Bildungskommune durch Monitoring und Vernetzung.
Vor gut einem Jahr wurde das ESF-Förderprogramm „Bildungskommunen“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ins Leben gerufen mit dem Ziel, Landkreise und kreisfreie Städte bei der Weiterentwicklung ihres datenbasierten kommunalen Bildungsmanagements (DKBM) und der Bewältigung drängender Herausforderungen im Bildungsbereich zu unterstützen. Erfolgreich auf die Förderung beworben hat sich der Landkreis Celle, der seit 2016 von der Transferagentur Niedersachsen beim Aufbau des DKBM begleitet wird und in diesem Rahmen unter anderem die Förderung „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte“ verstetigt sowie eine Fachgruppe Bildung zur internen Vernetzung von Bildungsthemen eingerichtet hat. Warum eine strukturierte Zusammenarbeit wichtig ist, um den Bürger:innen vor Ort ein breites, bedarfsgerechtes Bildungsangebot bieten zu können, und wie der Landkreis vom Programm „Bildungskommunen“ profitiert, erläutert Landrat Axel Flader im Interview.
Herr Landrat Flader, seit 2021 sind Sie neu gewählter Landrat im Landkreis Celle. Als voriger Sozialdezernent haben Sie bereits den Aufbau des datenbasierten Bildungsmanagements in Ihrer Kommune maßgeblich initiiert. Warum haben Sie sich für das DKBM eingesetzt?
Landrat Axel Flader (AF): Der Landkreis Celle hat den Niedersachsen Begleitprozess zur Implementierung eines DKBM mit der Transferagentur 2016 begonnen. Als Sozialdezernent war mir wichtig, dass das Querschnittsthema Bildung innerhalb des Landkreises konzeptionell bearbeitet wird und die betroffenen Ämter vernetzt handeln. Ziel ist es aus meiner Sicht, den Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis Celle bedarfsgerechte Bildungsangebote zur Verfügung zu stellen. Um das zu gewährleisten, ist Transparenz notwendig, die der Garant für einen leichteren Zugang zu diesen Angeboten ist.
In der Zusammenarbeit mit der Transferagentur Niedersachsen steht aktuell die strategische Steuerung im Fokus. Welche Mehrwerte sehen Sie darin und wie können sich Ihrer Meinung nach Kommunen generell stark machen, um Krisen zu bewältigen?
AF: Auch auf strategischer Ebene sind die Vernetzung und der Ausbau von Kooperationen mit internen und externen Akteurinnen und Akteuren ein wichtiger Schritt. Die Rolle des Landkreises sehe ich vor allem in der Koordination im Bereich Bildung. Wenn wir zum Beispiel Schulen mit außerschulischen Akteuren zusammenbringen, kann ein erweitertes Bildungsangebot bereitgestellt werden.
Zur Person
Name: Axel Flader
Tätigkeitsbeschreibung: Landrat
Tätigkeitsbeginn: 1. November 2021
AF: Vernetzung schafft Transparenz. Sie macht Lücken und Doppelstrukturen sichtbar und zeigt auf, wo Handlungsbedarfe sind. Aktuell erhoffe ich mir Synergieeffekte durch den Einbezug von Projekten wie der Gesundheitsregion und der Zukunftsregion in unsere strategischen Überlegungen im Bereich Bildung.
Der Landkreis Celle hat erfolgreich die Förderung „Bildungskommunen“ eingeworben. Welche Entwicklungen und Schwerpunkte des DKBM sollen in den nächsten Jahren mithilfe des Programms unterstützt werden?
AF: Der Landkreis Celle wird das Projekt „Bildungskommunen“ mit zwei Stellen bearbeiten. Die Förderrichtlinie gibt uns die Möglichkeit, das Bildungsmonitoring auszubauen. Zwar liegen bereits Bildungsdaten in einzelnen Ämtern und Abteilungen vor, sie werden aber nicht zusammengeführt und bereichsübergreifend ausgetauscht. Hier sehe ich viel Potenzial. Die Zusammenstellung und Aufbereitung aussagekräftiger Daten können der Politik und der Verwaltung wichtige Impulse für strategische Entscheidungen liefern. Außerdem kann die Wirksamkeit von durchgeführten Maßnahmen überprüft werden.
Wir danken Ihnen herzlich für das Interview, Herr Landrat Flader!