Newsletter TRANSFERkompakt Juli 2018

Interview: Ein Tag im Arbeitsleben von ... Bildungsmonitorer Michael Eberle.

Mit Michael Eberle, Bildungsmonitorer der Stadt Braunschweig, schließt sich der Kreis unserer Vorstellung verschiedener Tätigkeitsfelder im datenbasierten kommunalen Bildungsmanagement (DKBM). Alle drei Porträts zeigen vielfältige Schnittstellen, Vernetzungsanlässe sowie gemeinsame Zielsetzungen auf, die den Aufbau des DKBM weiter voranbringen können.

> Teil 1: KoKo“ Brigitte Strecker
> Teil 2: Bildungsmanagerin Birgit Eiklenborg

Herr Eberle, was zeichnet für Sie ein funktionierendes DKBM aus? An welchem Schwerpunkt arbeitet Ihre Kommune gerade, um das DKBM weiterzuentwickeln?
Ein funktionierendes DKBM kann nur erreicht werden, wenn Bildungsmanagement und Bildungsmonitoring kontinuierlich zusammenarbeiten. Darüber hinaus ist eine enge Kooperation mit anderen verwaltungsinternen Akteuren die Grundvoraussetzung, bei uns ist das insbesondere das Team aus dem Bildungsbüro (mit Kommunaler Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte und der Bildungskooordinatorin für die Bildungsregion). Wir versuchen dabei, weniger in starren Projektzusammenhängen zu denken als die (Weiter-)Entwicklung der Bildungslandschaft im Fokus zu haben. Das Bildungsmonitoring dient dabei keinem Selbstzweck: Vielmehr ist das Ziel, mit den Erkenntnissen der Datenanalyse bessere Möglichkeiten zur Steuerung von Bildungsprozessen zu schaffen.

Was hilft Ihnen am meisten dabei, Ihre Tätigkeit auszuüben?
Eine gute Zusammenarbeit mit dem Team des Bildungsbüros, die Unterstützung von Fachbereichsleitung und Dezernentin sowie eine regelmäßige Vernetzung mit anderen Organisationseinheiten und Fachplanungen, die ihrerseits datenbasiert arbeiten, sind das A und O für ein kohärentes Bildungsmonitoring. Darüber hinaus sind Kontakte und Netzwerke mit anderen Bildungsakteuren und Kolleginnen und Kollegen in anderen Kommunen absolut förderlich, insbesondere wenn es um den fachlichen Austausch und Best Practices geht.

Worin besteht Ihr persönlicher Antrieb für den Job?

Meine Tätigkeit gibt mir das Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Mit den Daten, die ich aufbereite, analysiere und anschließend präsentiere, kann ich zwar nicht direkt Einfluss nehmen auf die Bildungslandschaft. Mit den richtigen exakten Daten können jedoch Voraussetzungen für wichtige Entscheidungen geschaffen werden, die wiederum zu einer Verbesserung der Bildungslandschaft und der Bildungschancen benachteiligter Menschen beitragen können. Ich mag den geistig anregenden Austausch mit meinen Kolleginnen aus dem Bildungsbüro, die in unterschiedlichen Projekten arbeiten. Darüber hinaus schätze ich die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bildungsmonitoring mit anderen Fachbereichen und Referaten, sodass ich für mich konstatieren kann, eine ausfüllende und abwechslungsreiche, aber auch spannende Tätigkeit auszuüben!

Zur Person

Name: Michael Eberle
Funktion: Bildungsmonitoring (volle Stelle)
Kommune: Stadt Braunschweig
Ansiedlung: Stabsstelle Bildungsbüro,
Fachbereich Schule
Tätigkeitsbeginn: Juli 2016

> Bildungsbüro der Stadt Braunschweig

(Foto: Daniela Rösler/Fotostudio Osnabrück)

 

Ein typischer Tagesablauf:

8:00 Uhr

  • E-Mails lesen und gegebenenfalls beantworten
  • Überarbeitung einer Tabelle zum Bildungsmonitoring mit Datenbedarfen der einzelnen Projekte

09:00 Uhr

  • Ein Verein ist an das Bildungsbüro herangetreten, weil er ein kostenloses Frühstück an ausgewählten Schulen anbieten möchte. Ich begleite unsere federführende Bildungsmanagerin zu einem Gespräch mit einer Kollegin des Sozialreferates, die geschäftsführend verantwortlich für den „Beirat gegen Kinder- und Familienarmut“ ist. Dort klären wir, ob das geplante Engagement der Initiative zum Kommunalen Handlungskonzept Kinderarmut in Braunschweig passt. Unter anderem geht es um die (auch datenbasierte) Auswahl geeigneter Schulen für ein derartiges Projekt.

11:00 Uhr

  • Ebenfalls gemeinsam mit der Bildungsmanagerin spreche ich mit dem Koordinator „Haushalt“ des Fachbereiches Schule wegen der Einrichtung eines Schulmittelfonds, der bedürftigen Kindern an Schulen zugutekommen soll. Hier geht es um die richtige finanztechnische Abwicklung und um die von der Bildungsmanagerin zu entwickelnde Verfahrensbeschreibung. Das Konzept des Fonds ist ebenfalls datenbasiert; deshalb ist hier das Bildungsmonitoring involviert.

13:00 Uhr

  • Rücksprache des Bildungsbüros mit der Fachbereichsleiterin Schule:
    Wir haben in der Regel gemeinsame wöchentliche Gespräche mit unserer Vorgesetzten, heute deutlich länger als sonst üblich, weil wir die Haushaltsplanung des Bildungsbüros für 2019 besprechen und Kürzungen vornehmen müssen …

16:00 Uhr

  • Zusammenstellung von schulstatistischen Daten für eine Anfrage der Niedersächsischen Landesschulbehörde:
    Es geht um künftige Schülerzahlen einiger Schulen, an denen Schulleitungsstellen nachbesetzt werden sollen. Als Monitorer kümmere ich mich um Schülerzahlprognosen, insbesondere wenn es schulübergreifende Zusammenhänge oder Planungen zu berücksichtigen gilt. Bei diesen Schulen ist das der Fall.